Die Bachforelle


Die Bachforelle (Salmo trutta fario) ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Salmo und der Familie der Lachsfische (Salmonidae). Alle Fische dieser Gattung sind an einer besonderen Flosse, die am Rücken vor der Schwanzflosse liegt, der Fettflosse, leicht zu erkennen. Sie kann in großen Gewässern eine Länge von über 110 cm erreichen und über 18 kg schwer werden, bleibt bei uns aber mit max. 60 cm Länge kleiner.



 Erkennbar ist sie durch ihre meist goldgelbe Grundfärbung und die über den Körper verstreuten roten und schwarzen Punkte, ein herrlicher anzuschauender Fisch.

Die Laichzeit der Bachforelle fällt bei uns in die Zeit von Dezember bis Januar. In dieser Zeit ziehen die Bachforellen zum Laichen fluss- bzw. bachaufwärts bis in die kleinsten Nebengewässer hinein und suchen flache, kiesige Stellen mit schnell fließendem Wasser auf. Die weiblichen Bachforellen schlagen dann Laichgruben mit einem Durchmesser von ca. 50 cm in den Kies, in die sie zwischen 1000 und 2500 erbsengroße, gelblich bis orangenfarbene Eier, legen. Die männlichen Bachforellen besamen diese sofort und das Weibchen bedeckt die Eier durch Schläge mit der Schwanzflosse wieder mit Kies. Nach 2 ½ -3 Monaten schlüpfen die jungen Bachforellen. Anfangs verstecken sich diese im Kies und ernähren sich von ihrem Dottersack, aber bald gehen sie ihrem räuberischen Leben nach und erbeuten erste Kleinlebewesen.

Bachforellen wachsen rasch und erreichen bei uns nach einem Jahr 10-15 cm, im zweiten schon 20-25 cm. Männchen werden dann schon zum ersten Mal geschlechtsreif, Weibchen brauchen dafür ein Jahr länger. Ältere Männchen entwickeln in dieser Zeit am Unterkiefer einen Laichhaken, an dem diese gut zu erkennen sind. Hauptnahrung unserer Bachforellen sind Kleintiere, wie z.B. Bachflohkrebse, Insektenlarven und Vollinsekten. Manche Bachforellen spezialisieren sich auch auf erwachsen Krebse und kleine Fische (z .B. der Groppe), werden also zum Raubfisch und neigen daher auch zum Kannibalismus. Fressen Bachforellen ausschließlich Bachflohkrebse, bekommt ihr Fleisch ein rotes, lachsartiges Aussehen. Bachforellen sind opportunistisch bei der Nahrungssuche: Das, was mit dem geringsten Energieaufwand und in der größten Menge verfügbar ist, wird gefressen. Bachforelle können, wie kaum ein anderer Fisch zu Nahrungsspezialisierungen neigen, welche genereller oder saisonaler Natur sein können. Das kann man in der Maifliegenzeit Ende Mai/ Anfang Juni gut beobachten, wenn die Bachforellen ganz verrückt nach Maifliegen sind und nur diese Nahrung aufnehmen.

Größere Bachforellen sind immer Einzelgänger und leben meist kannibalisch. Sie sind Revierbildend und verteidigen ihr Revier sehr energisch. Die Bachforelle ist standorttreu und verlässt ihren Standplatz nur zur Laichzeit oder nach Störungen. Sie sind äußerst vorsichtige Fische und suchen bei Störungen sofort Verstecke auf. Deshalb ist sie auf eine gute Gewässerstruktur angewiesen: Unterspülte Uferbereiche, Wurzeln, tiefe Kolke und überhängende Äste sind beliebte Standorte. Bachforellen reagieren äußerst empfindlich gegen Gewässerverunreinigungen; sie benötigen zwingend kühles, sauberes und sauerstoffreiches Wasser.

In der freien Natur können Bachforellen bis zu 10 Jahren alt werden, aber meistens sterben sie früher. Insbesondere das anstrengende Laichgeschäft fordert alljährlich seinen Tribut. Deshalb setzen wir jährliche eine geringe Zahl von Bachforellen in Seckach und Kirnau ein, um den Bestand ganz sicher zu erhalten.